Geschichte des Kegelsports

Kegeln gab es schon im Neandertal
(Aus der Festschrift 100 Jahre DKB)


Das Kegeln kann als eines der ältesten Ziel-Wurf-Spiele gelten, die sich bis in unsere Zeit in
zahlreiche Spielvarianten erhalten haben. Der älteste Beleg für das Spielen mit Kugeln auf mehrere
Kegel stammt aus der Zeit um 3500 v.Chr. aus dem ägyptischen Kindergrab der Nakacia-Kultur
bei Luxor.
Trotz einiger Hinweise auf unterschiedliche kegelspielähnliche Betätigungen in der Antike, kann
eine Kontinuität des Kegelspielens bis zu einem erneuten Auftreten im Mittelalter nicht hergestellt
werden. Bereits im Althochdeutschen findet der Begriff „chegil" wieder seinen Platz im
Sprachgebrauch, wobei allerdings erst im 13. Jahrhundert Werke der Literatur und der Bildenden
Kunst erneute Nachweise für das Kegeln liefern.
Neben Hugo von Trimbergs „Renner" dokumentieren von nun an zahlreiche archivarische Quellen
die Entwicklung des Kegelns. Vielfach wurde das Kegeln zum allgemeinen Vergnügen, teilweise
aber auch als reines Wett- und Glücksspiel betrieben, was die Obrigkeiten zu oftmaligem
Eingreifen gezwungen hat. Recht häufig musste in den unterschiedlichsten Regionen Europas das
Kegeln kurzfristig verboten werden.
In der Folgezeit gewann das Kegeln so langsam seinen Volkssportcharakter, da kein Kirchweih-
oder Dorffest mehr ohne Kegelwettbewerb denkbar war, an dem sich alle Stände und Klassen der
Bevölkerung beteiligten.
Im frühen 19. Jahrhundert wurden die ersten Kegelklubs, im Jahre 1885 dann der
Zusammenschluss dieser Klubs zum späteren Deutschen Kegelbund gegründet. Die Regeln des
Kegelns wurden vereinheitlicht und erste Deutsche Meisterschaften, damals Bundesfeste genannt,
durchgeführt. Wie in Deutschland verbreitete sich das sportliche Kegeln um die Jahrhundertwende
in ganz Europa und Amerika, so saß es schon bald zu inter-nationalen Vergleichen kam. Nach dem
2. Weltkrieg, d.h. nach Wiedergründung des Deutschen Keglerbundes 1950 und einer
entsprechenden Weltorganisation namens Federation Internationale des Quilleurs (FIQ) 1952,
wurde die sportliche Variante des Kegelns bis hin zum Höchstleistungssport forciert. Eigene
Leistungszentren, ein vorbildliches Schulungs- und Wettkampfsystem sowie daraus resultierende
internationale Wettkampferfolge runden das Bild „Leistungssport Kegeln" heute ab.
Seit 1979 ist der Kegelsport in seinem internationalen Verband vom IOC als olympische Sportart
anerkannt. 100 Nationen mit über 11 Millionen Mitgliedern sind derzeit Mitglied in der FIQ.
Neben den 180 000 Sportkeglern, die das Kegeln wettkampfmäßig betreiben, sind die
sogenannten Freizeitkegler mit einer Anzahl von über 20 Millionen in unserem Lande, wovon 4
Millionen regelmäßig kegeln, noch immer die Mehrzahl. Das ehemalige Kegelspiel zum Vergnüge
hat sich - neben der Leistungssportvariante - zu einer Jedermann-Sport-Bewegung erster Güte
entwickelt.

by: KSC Önsbach